Porträt Heinz Trösch


Heinz Trösch, Kaufmann und Unternehmer, geb. 3.8.1934

Heinz Trösch trat 1951 in das 1905 gegründete und 1938 in eine AG umgewandelte väterliche Geschäft, die Fr. Trösch AG in Bützberg ein.
 
Die damalige Firma war eine Glasschleiferei mit Spiegelfabrikation, betrieb Glashandel, lieferte Schaufenster und beschäftige 12 Mitarbeitende. 1958 trat auch Erwin Trösch in die Firma ein und unterstützte seinen Bruder während vielen Jahren, bis er später seine Aktien an Erich Trösch, den Sohn von Heinz Trösch, verkaufte.  Heinz Trösch begann 1958 mit der Herstellung von Isolierglas «Heglas und 1966 mit «Kulmerglas». Beide Produkte waren im Markt sehr erfolgreich und bildeten die Basis für die weitere Entwicklung der Firma.
 
Heinz Trösch übernahm 1960 bis 2002 das VR-Präsidium der Firma. In den 42 Jahren unter seiner Führung, wurde die Firma stetig ausgebaut. Verbundsicherheitsglas, Einscheibensicherheitsglas, Handel und Produktion von Autoscheiben, Produktion von Eisenbahnwagen-und Lokomotivscheiben, Bogenglas für Glasfassaden, Swiss Design Glasmöbel, Glasduschen. Viele neue Firmen in der Schweiz und Europa kamen dazu. Mit der Übernahme von Firmen für technisches Glas stiess man in neue Märkte vor. Eine Abteilung für Glasarchitektur bildete hunderte von jungen Architekten in der modernen Anwendung von Glas am Bau aus. Das Qualitätsmanagement wurde in der ganzen Firmengruppe vereinheitlicht und professionalisiert.

1988 wurde die wegweisende Herstellung von vacuum-beschichtetem Wärme-und Sonnenschutzglas «Silverstar» aufgenommen und dann das reflexfreie «Luxar» entwickelt. Unter der technischen Leitung von Sohn Erich H. Trösch wurde 1995 die erste Float-Glasfabrik «Euroglas» im Elsass und 1997 die zweite in Ostdeutschland gebaut. Der Bau der komplexen Fabriken war für den erst 31 bzw. 33 Jahre alten ETH-Ingenieur eine grosse Herausforderung, die er hervorragend meisterte. Begleitet wurde er für die Lösung der organisatorischen und kommerziellen Probleme von den erfahrenen Gruppenleitungsmitgliedern Hans Baumberger im ersten und Armin Streit im zweiten Projekt.
 
Die Firma hatte sich vom Glas-Verarbeiter zum Glas-Hersteller entwickelt. 2002 gab Heinz Trösch das VR-Präsidium an seinen Sohn Erich weiter. Die Firma bestand damals aus 43 Verarbeitungsbetrieben, 2 Floatwerken und aus 2573 Mitarbeitenden in der Schweiz und Europa. 2007 im Alter von 73 Jahren zog sich Heinz Trösch auch aus dem Verwaltungsrat zurück. Er veröffentlichte 2023 als Privatdruck das Buch «Meine Glaswelt», eine Glas Trösch Firmen- und Glas-Industriegeschichte auf 650 Seiten.

Das Buch «Meine Glaswelt» ist auch in digitaler Form erhältlich.